RKI-Daten falsch?

Die vom RKI ausgewiesenen 7-Tage-Inzidenz-Zahlen sind falsch berechnet

Veröffentlicht am 13.4.21

Ob das jetzt nun Absicht ist, oder Dummheit, diese Beurteilung überlasse ich Ihnen. Tatsache scheint aber zu sein, dass uns das RKI regelmäßig falsche und viel zu hohe 7-Tage-Inzidenz-Zahlen präsentiert.

Schauen wir uns einmal die Zahlen der Stadt Düsseldorf von 12.4.21 an:

Wie sehen hier drei Balken, die ich näher erläutern möchte: Links in Rot sehen Sie die offizielle 7-Tage-Inzidenz des RKI vom 12.4.21 für die Stadt Düsseldorf. Diese Zahl kann man dem RKI-Dashboard entnehmen.

Nun gibt es kluge Geister, die sich mit großen Zahlen/Datenmengen und ‘Excel sehr gut auskennen. Ein solcher kluger Geist, der bei YouTube den Namen “4466hp” hat, veröffentlicht dort in seinem Kanal regelmäßig die aktuellen Zahlen des RKI und korrigiert diese dann.

Denn die offiziellen Zahlen kann man sich tatsächlich beim RKI aus dessen Datenbank herunterladen, und zwar hier: https://www.arcgis.com/home/item.html?id=f10774f1c63e40168479a1feb6c7ca74

Diese Datei kann man in Excel importieren und sich die Zahlen dann anschauen. In dieser Datenbank gibt es neben den reinen Zahlen dann auch Informationen darüber, wann der Fall gemeldet wurde, wann der Betroffene erkrankte (wenn überhaupt) und ob Symptome vorgelegen haben. Dieser kluge Mann hat bei der Analyse der Zahlen festgestellt, dass sich in den täglich neu veröffentlichten Zahlen teilweise Fälle befanden, deren Test bereits Monate zurück lag, also z. B. im Oktober, Dezember oder gar noch früher im Jahr 2020 stattgefunden hat.

Was aber hat ein Fall aus dem Oktober in der aktuellen 7-Tage-Inzidenz vom 12. April 2021 zu suchen? Genau! Nämlich nichts! Das RKI zählt diese Fälle aber mit und berechnet mit ihnen die aktuelle 7-Tage-Inzidenz!

Man kann es kaum glauben, und doch scheint es wahr zu sein. Denn in seinen Videos geht 4466hp sehr detailliert auf die Zahlen ein und erklärt genau, wie man die Daten des RKI analysieren kann. Ein Erklärvideo gibt es hier dazu: https://www.youtube.com/watch?v=u_Rh4rKO0o4

Und hier wird in einem zweiten Erklärvideo der Datenupdate erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=AJE3J5_TYE0

(Da man seit ca. einem Jahr bei YouTube nicht mehr sicher sein kann, dass wegen der dort herrschenden Zensur kritische Beiträge gelöscht werden, habe ich natürlich jedes dieser Videos heruntergeladen, falls die Links nicht mehr funktionieren sollten.)

Zurück zur Inzidenz. Wenn also in den aktuell veröffentlichten Daten des RKI alte Fälle mit eingepflegt sind, muss man diese herausrechnen, um eine reale 7-Tage-Inzidenz zu bekommen. Das hat der Autor gemacht, und kommt damit für Düsseldorf auf eine zeitbereinigte Inzidenz von nur noch 73,8, womit für Düsseldorf viele derzeitige Einschränkungen aufgehoben wären.

Nun wissen wir spätestens seit der großen chinesischen Studie mit 10 Millionen Menschen, dass es keine asymptomatische Ansteckung gibt, denn wenn in China bei regelmäßigen Tests und strikter Kontaktverfolgung unter 10 Millionen Menschen nicht ein einziger Fall von asymptomatischer Ansteckung nachgewiesen werden konnte, selbst dann nicht, wenn diese Menschen einen positiven PCR-Test hatten (aber eben keine Beschwerden), dann hat das schon großes Gewicht!

Mit anderen Worten, eine Inzidenz der positiven Testfälle macht also aus epidemiologischer Sicht keinen Sinn. Stattdessen ist doch die Frage viel interessanter, wie viele Menschen denn gleichzeitig auch zu Covid-19 passende Beschwerden haben. Und auch das kann man den Daten des RKI entnehmen, und so kommt man dann zu der symptombereinigten Inzidenz im grünen Balken von 40,5.

Das bedeutet: In den letzten 7 Tagen gab es in Düsseldorf (Stand 12.4.21) genau 40,5 kranke Menschen mit positivem PCR-Test pro 100.000 Einwohner. Damit sind überhaupt keine Einschränkungen mehr zu begründen, denn alle diese 40,5 Menschen dürften in Quarantäne sein, und einige davon vermutlich zu Unrecht! Warum dann also noch Lockdown und Maskenpflicht?

Doch aus der Datenbank des RKI kann man noch viel mehr Daten ablesen. Schauen wir uns eine andere Grafik an:

Dies ist die Gesamtzahl aller Todesfälle an und mit Corona in Düsseldorf seit Beginn der Pandemie. Von den 330 Todesfällen wurde nur in 103 Fällen lt. RKI berichtet, dass dort typische Symptome für Covid-19 vorgelegen haben. Die weit größere Anzahl, nämlich 227 Fälle, hatte keine zu Corona passenden Symptome, lag also aus anderen Gründen im Krankenhaus oder zu Hause und ist damit auch nicht an Corona gestorben! Wenn Sie sich die grüne Torte in dem Bild anschauen, ist der Anteil der mit Symptomen gestorbenen Menschen so klein (0,02%), dass der orange Teil der Torte nicht einmal erkennbar ist.

Sie wissen, das bei einer mittelschweren Grippe die Sterblichkeit bei 0,15% liegt, oder?

Noch eine dritte Grafik möchte ich Ihnen präsentieren, und die beinhaltet die Zahlen aus dem divi-Register. Sie können sich diese Zahlen z. B. in der inbee-App für Android-Handys jederzeit anschauen und abrufen. Es sind die Zahlen, die zeigen, wie viele Intensivbetten belegt oder frei sind, und wie hoch der Anteil der Patienten ist, die einen positiven Test hatten. Das sind, wie wir ja gerade gesehen haben, nicht alles Corona-Kranke, sondern können aus anderen Gründen auf der Intensivstation liegen und zufällig einen positiven Test haben, obwohl sie bzgl. Corona asymptomatisch und damit nicht krank sind.

Hier sehen Sie den Verlauf der Zahlen seit Beginn der Aufzeichnungen. Orange sind die Gesamtzahl der Intensivbetten, blau die belegten Intensivbetten, grau ist die Notfallreserve und in Gelb sieht man die Anzahl der tägliche positiven Tests in NRW.

Die Grafik zeigt einige Überraschungen:

1) Während der gesamten Pandemie war die Anzahl der belegten Intensivbetten nahezu immer gleich hoch. Selbst in den Zeiten vieler positiver PCR-Tests kam es nicht zu einer vermehrten Belastung der Intensivstationen! Die Aussagen dazu in der Presse sind also stets falsch gewesen. Zwar war der Anteil der Patienten mit positivem Test (hellblaue Kurve) unterschiedlich hoch, die Gesamtzahl schwankte aber nicht wesentlich.

2) Das lässt nur einen Schluss zu: die dort liegenden Patienten lagen überwiegend nicht wegen Corona auf der Intensivstation, sondern aus anderen Gründen, hatten aber zufällig einen positiven PCR-Test. Und nicht mal alle, wie wir inzwischen wissen, denn es wurden nach Angaben des RKI auch Fälle an das RKI gemeldet, bei denen überhaupt kein positiver Test vorlag.

3) Die Anzahl der insgesamt vorhanden Intensivbetten ist insbesondere in den Monaten Oktober bis Dezember 2020 deutlich gesunken, und das, obwohl wir in dieser Zeit hohe Anzahlen positiver Testergebnisse hatten. Ursache war die Schließung von Krankenhäusern, und ich frage mich, warum ausgerechnet in der Zeit der zweiten Welle Intensivbetten gekürzt werden, wenn doch angeblich eine gefährliche Pandemie vorliegt und ständig davor gewarnt wird, dass unsere Intensivstationen überlastet sind oder dieses droht. Wie passt das zusammen?

 

Wenn sie mehr dazu wissen wollen, abonnieren Sie den Kanal von 4466hp bei YouTube. Er bringt regelmäßig neue Videos mit den aktuellen Zahlen. Eine grafische Zusammenfassung aller Landkreise und Städte Deutschlands legt er regelmäßig hier ab:

https://1drv.ms/u/s!AjPReFBscYDpgjgIHDuatwUoEeO8?e=1vqPy8

Viel Spaß beim Stöbern für Ihren Landkreis oder Ihre Stadt.


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