Die großen Gefahren von Blutdruckmedikamenten

Die großen Gefahren von Blutdruckmedikamenten

Quelle: https://www.midwesterndoctor.com/p/the-great-dangers-of-blood-pressure

Der Artikel ist vom 27. November 2024 und in englischer Sprache. Für die, die nicht so gut in Fremdsprachen sind, hier eine verkürzte sinngemäße Übersetzung:

 

Auf einen Blick:

  • Bluthochdruck (Hypertonie) tritt immer häufiger auf, und mit jedem Jahrzehnt werden mehr Menschen diagnostiziert.
  • Das liegt daran, dass die Schwelle für „hohen“ Blutdruck immer weiter gesenkt wird – obwohl es keine Beweise dafür gibt, dass diese Werte die Sterblichkeitsrate senken.
  • Ein zu niedriger Blutdruck birgt ein erhebliches Risiko. Ebenso haben viele der Blutdruckmedikamente häufige und erhebliche Nebenwirkungen, die Ärzte oft nicht erkennen.

In den letzten Jahren fällt mir auf, dass Ärzte weniger nach Sachverstand handeln, sondern vermehrt das nachplappern, was ihnen geschickte Verkaufsslogans, entwickelt durch die Pharmaindustrie, vorgeben. Leider wird das dann Eins zu Eins auf die Therapieempfehlungen umgesetzt so dass meiner Meinung nach Patienten viel zu stramm medikamentös versorgt werden.

So werden beispielsweise Statine zur Senkung des Cholesterinspiegels häufig verschrieben, obwohl eine Senkung des Cholesterinspiegels entgegen der uns vorgepredigten Parolen Herzkrankheiten nicht vorbeugt (tatsächlich schützt Cholesterin Sie, sodass Sie bei einem niedrigen Cholesterinspiegel eher sterben), Statine den Tod nicht verhindern und diese Medikamente 20 % der Anwender (oft schwer) schädigen.

Leider sind Statine nicht das einzige massenhaft verschriebene Medikament, das unter irreführenden Voraussetzungen vermarktet wird und das Problem, das es „behandelt“, häufig verschlimmert. Dies gilt beispielsweise auch für Antidepressive, Medikamente zur Säureblockade im Magen (tatsächlich bekommt man Sodbrennen von zu wenig und nicht von zu viel Magensäure), Schlaftabletten und auch für Blutdruckmedikamente

Wenn man sich den Blutdruck ansieht, ergibt sich ein ähnliches Muster. Dabei gibt es zwei große Probleme:

  1. Wir betrachten die Sache verkehrt herum. Hoher Blutdruck ist ein Symptom und nicht die Ursache für Arterienschäden.
  2. Es gibt keine Beweise dafür, dass eine aggressive Senkung des Blutdrucks Leben rettet.

 

Im Laufe der Jahre wurden die Blutdruckschwellen immer weiter gesenkt, sodass immer mehr Menschen blutdrucksenkende Medikamente einnehmen, ohne dass es dafür Belege gibt (und gegenteilige Daten ignoriert werden).

Eine übermäßige Senkung des Blutdrucks führt jedoch zu einer verminderten Durchblutung von Körperteilen, die ohne ausreichende Durchblutung nicht funktionieren können. So erhöhen Blutdruckmedikamente beispielsweise das Risiko von Nierenerkrankungen, vermindern insbesondere bei alten Menschen den Sauerstoffgehalt im Gehirn, was zu Schwindel und plötzliches Ohnmächtigwerden führen kann und überdies die Denkleistung des Gehirns verschlchtert.

Schauen wir uns nun an, wie sich die Blutdruckrichtlinien im Laufe der Jahre verändert haben. Während im Jahr 1980 bei älteren Menschen ein Blutdruck erst dann therapiert werden sollte, wenn der zweite (diastolische) Wert über 105 mmHG lag und der erste (systolische) Wert überhaupt keine Rolle spielte, lagen die Grenzwerte 1993 bei 160/90 und 2017 bereits bei 140/90 bzw. bei 130/80 bei hohem kardiovaskulärem Risiko, wobei dieses Risiko jedoch oft zu hoch eingeschätzt wird.

 

Die Auswirkungen von Medikamente

In vielen Fällen unterscheidet sich der tatsächliche Wirkmechanismus eines Medikaments stark von dem behaupteten. So ist z. B. der geringe Nutzen von Statinen höchstwahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass sie Entzündungen reduzieren, die Senkung des Cholesterins ist eher unwichtig.

Bei den Blutdrucksenkern, die man ACE-Hemmer nennt, ist zwar die Blutdrucksenkung nur gering, aber das Risiko von Herzinfarkt, Schlaganfall oder kardiovaskulärem Tod um 25% gesenkt werden konnte, wohlgemerkt ohne wesentliche RR-Senkung.

Eine 2007 durchgeführte, acht Jahre andauernde (und von der NIH finanzierte) Doppelblindstudie mit 42.418 Probanden ergab, dass bei der Einnahme von zwei verschiedenen Arten von Blutdruckmedikamenten zwar kein Unterschied in ihrer Wirkung auf den Blutdruck festzustellen war, dass aber gleichzeitig die Rate der Verhinderung von Herzversagen je nach Medikament um 18 % bis 80 % variierte.

Mit anderen Worten: Das Ziel sollte nicht die Blutdrucksenkung sein, sondern das Erreichen der Schutzwirkung, und zwar unabhängig vom Blutdruck.

Nimmt man dazu die Nebenwirkungen der Präparate, so sollte also nicht die Senkung des Blutdruck im Vordergrund stehen, so dass, wenn überhaupt in vielen fällen die niedrigste Dosierung ausreichend ist, um die oben beschriebene Schutzwirkung zu erzielen, unabhängig davon, ob damit gleichzeitig der Blutdruck gesenkt wird.

Ärzte weltweit erhöhen jedoch die Dosis immer weiter, bis der Zielblutdruck gemäß Leitlinien (Leidlinien?) erreicht ist, und führen damit den Betroffenen oft mehr Schaden als Nutzen zu.

2007 wurde eine bedeutende israelische Studie durchgeführt, die ergab, dass die Einstellung der Einnahme von durchschnittlich 2,8 Medikamenten pro älterem Patienten die 1-Jahres-Sterblichkeitsrate von 45 % auf 21 % und die Krankenhausaufenthaltsrate von 30 % auf 11,8 % senkte. Durch Absetzen von Medikamenten erreichte man also eine deutliche Verbesserung!

Bei einem Vergleich von Erwachsenen ab 75 Jahren mit einem Blutdruck unter 130 und einem Blutdruck zwischen 130 und 140 war die Wahrscheinlichkeit, dass die Personen mit dem niedrigeren Blutdruck starben, um 11 bis 62 % höher.

 

Schlussbemerkung

Eines der größten Probleme in der Medizin ist, dass sich die Beziehung zwischen Arzt und Patient von einer kunstvollen Beziehung zu einer losgelösten Interaktion gewandelt hat, bei der der Arzt klinische Algorithmen ausführt. Wie hier beschrieben sind die aktuellen Richtlinien, nach denen wir den Blutdruck aller Menschen behandeln, fehlerhaft und müssen durch Ansätze ersetzt werden, die auf die individuellen Umstände jedes Patienten zugeschnitten sind.

Die Behandlung der natürlichen Ursachen von Bluthochdruck (z. B. chronische Angstzustände, ein sitzender Lebensstil, Blutstagnation oder fehlende Mikronährstoffe) sollte vor der Einnahme von Medikamenten erfolgen. Ebenso sollten Blutdruckmedikamente in der niedrigsten wirksamen Dosis ausgewählt werden, anstatt wahllos zahlreiche Medikamente auf den Patienten zu häufen, bis sein Zielblutdruck erreicht ist.

Während uns enorme gesellschaftliche Kräfte zu einem entpersonalisierten Modell der algorithmischen Medizin drängen, das keine Gesundheit schaffen kann, führt der weit verbreitete Vertrauensverlust in unsere medizinischen Autoritäten (aufgrund der Reaktion auf COVID-19) nun zu einem Schub in die entgegengesetzte Richtung. Der Autor hofft und glaubt, dass viele Dinge, an die uns die medizinische Orthodoxie gewöhnt hat, wie z. B. die Notwendigkeit eines immer niedrigeren Blutdrucks, nun kritisch hinterfragt werden können und dass wir uns jetzt in einer Ära befinden, in der es möglich sein könnte, die Welt wieder gesund zu machen.

 

Weitere Artikel des Autors in englischer Sprache:

The Great Cholesterol Scam and The Dangers of Statins

The Great Blood Pressure Scam

 

Das Beitragsbild zeigt den Andenpass in Peru in 4350 m Höhe. Wohin geht die Reise der Schulmedizin? © 2016 by Ralf Tillenburg


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